100 Jahre UFA

Hans Albers im Film „Münchhausen“ - Foto: Filmuseum Berlin – Stiftung Deutsche Kinemathek

Die UFA, das sind drei Buchstaben für die Universum Film AG, die Antwort Deutschlands auf Hollywood.

Marlene Dietrich in der „Der blaue Engel“ – Foto: Friedrich-Wilhelm-Stiftung

Sie wurde 1917 gegründet und nach dem Ersten Weltkrieg setzte man dort auf Unterhaltung: „Dr. Mabuse“, „Faust“ und „Metropolis“ waren Filme, die Hollywood Konkurrenz machten. Mit Stars wie Pola Negri, Asta Nielsen und Emil Jannings. Dann, unter den Nazis, wurde auf Propaganda umgeschaltet: „Triumph des Willens“ von Leni Riefenstahl, „Hitlerjunge Quex“ oder „Kolberg“ mit Heinrich George. Gedreht wurde hauptsächlich in Potsdam- Babelsberg – dort wurde ab Anfang der 1920er-Jahre eine Filmstadt erbaut.

Der Durchhaltefilm „Die große Liebe“ mit Zarah Leander mit ihren Schlagern „Davon geht die Welt nicht unter“ und 100 Jahre UFA Die UFA, das sind drei Buchstaben für die Universum Film AG, die Antwort Deutschlands auf Hollywood. „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“ bringt es auf 28 Mio. Zuschauer – und ist damit der kommerziell erfolgreichste Film im Dritten Reich – aber auch er kann den Untergang Nazi Deutschlands nicht wirklich verhindern. Der 25-Jährige Geburtstag der UFA wird 1943 gefeiert – mit „Münchhausen“, von Propagandaminister Goebbels persönlich in Auftrag gegeben: Hans Albers reitet auf der Kanonenkugel im dritten Agfacolor- Film der UFA. Drehbuchautor ist Erich Kästner, der unter einem Pseudonym schreiben darf, denn er ist offiziell mit einem Berufsverbot belegt.

Die Darstellerinnen aus dem
ZDF-Dreiteiler „Ku‘damm 56“;
v. l. n. r.: Maria Ehrich, Claudia
Michelsen, Sonja Gerhardt
und Emilia Schüle – Foto: ZDF / Stefan Erhard

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges besetzt die Rote Armee das Filmgelände Babelsberg – ein Jahr danach wird in der sowjetischen Besatzungszone die vom Staat kontrollierte DEFA gegründet. Erst 10 Jahre später, 1956, wird dann im Westen aus dem Zusammenschluss mit der Bavaria wieder die UFA. Nach einem Konkursverfahren – man hatte sich mit dem „Totenschiff “ finanziell übernommen – erwirbt 1964 Bertelsmann die UFA, seit den 80er Jahren ist die Rechtsform eine GmbH. Für die Kinoleinwand entsteht nach langer Pause 1982 „Der Schnüffler“ mit Dieter Hallervorden. Die UFA produziert nun auch mit dem Schwerpunkt auf Fernsehunterhaltung – von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ über „Deutschland sucht den Superstar“, „Der Medicus“ bis hin zu „Unsere Mütter, unsere Väter“. Aktuell ist Nico Hofmann der Chef dort – neben seinen Aufgaben als Regisseur, Produzent und Intendant. Darüber hinaus vermarktet die UFA auch die Filmund Fernsehrechte. Denn die Medienlandschaft hat sich verändert: Die UFA produziert nun auch erfolgreich Shows und TV-Serien: „Die Flucht“, „Der Sandmann“ und „Stauffenberg“ sind Beispiele dafür.

Heute ist die UFA einer der großen Player unter den Fernsehproduzenten, „Charité“ und „Ku´ Damm 56“ sind nur zwei aktuelle Beispiele dafür.

Ab dem 24.November zeigt die Stiftung Deutsche Kinemathek am Potsdamer Platz in einer Sonderausstellung „Die UFA – Geschichte einer Marke“. Ästhetische und technische Veränderungen beim Film werden darin beleuchtet. Und es wird dokumentiert, wie die UFA auf gesellschaftliche und politische Bedingungen reagierte.

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