Reiseziel Golfplatz

LLuftaufnahme Golfresort Semlin - Fotos: Golfclub Semlin

Beim Golftourismus hat ein Hotel auf der Golfanlage seine besonderen Reize.

Der Golf- und Landclub Semlin
Der Golf- und Landclub Semlin

Unter den aktiven Golfern in Deutschland hat es sich längst herumgesprochen, dass Anfang der 90er-Jahre in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg eine ganze Reihe von Golfplätzen der Spitzenklasse entstanden ist. Zu den Golfplätzen, die bereits in ihrer Konzeption und Planung den Golftourismus im Auge hatten, gehört der Golf- und Landclub Semlin am See im West-Havelland. Im Jahr 1993 wurde der von dem bekannten deutschen Golfplatzarchitekten Christoph Städler entworfene 18-Loch- Meisterschaftsplatz eröffnet und zehn Jahre später auf 27 Löcher erweitert. Außerdem gehört heute noch eine öffentlicher 9-Loch-Platz dazu.

Golfclub Semlin mit Viersternehotel

Bereits im Jahr 1996 wurde auf der Golfanlage das Golfhotel eingeweiht, das heute 72 Doppelzimmer, zwei Suiten sowie eine Reihe von Eigentumswohnungen beherbergt. Betritt ein Golfer den Empfangsbereich des Clubs Semlin, befindet er sich zugleich in der weitläufigen und gemütlich mit Sitzecken ausgestatteten Lobby des Viersternehotels.

„Etwa 90 Prozent unserer Gäste kommen aus ganz Deutschland, dabei hauptsächlich aus Hamburg, Hannover und der Region Schleswig Holstein“, sagt Martina Wendt von der Direktion des Golfresorts. Darüber hinaus empfange Semlin auch internationale Gäste, vor allem aus Dänemark. „Die Urlaubsregion Brandenburg mit ihrer Seenlandschaft wird für Golftouristen immer attraktiver und davon profitiert unsere Hotelanlage“, ergänzt sie. Im Durchschnitt buchen die Gäste je zwei Übernachtungen mit Frühstück und Abendessen sowie dreimal Golfspielen.

Reisemotiv Golf im Aufschwung

Die Zahl der aktiven Golfspieler in Deutschland ist in den letzten Jahren laut Deutschem Golfverband (DGV) stetig gestiegen und erreichte mit 640.181 (2015) einen neuen Höchstwert. Golf als Urlaubs- oder Reisemotiv spielt sowohl weltweit als auch in Deutschland eine wachsende Rolle. Immerhin unternehmen rund zwei Drittel aller deutschen Golfer jährlich mindestens eine, mitunter sogar mehr als zwei Urlaubsreisen, in denen sie Golf spielen. Nach dem Reiseziel Spanien bevorzugen die deutschen Golftouristen Golfplätze in Deutschland. Die Vorlieben der Golftouristen werden in Golfclubs mit Übernachtungsmöglichkeit deutlich. „Bevorzugt werden von der Mehrzahl der Golftouristen die kurzen Wege vom Hotel zum Golfplatz“, erläutert Guido Pritzkow, Clubmanager im Resort Semlin. „Der Golfer schnappt sich im Hotel sein Golfgepäck und kann schon in zwei bis drei Minuten am Abschlag stehen.“ Außerdem müsse sich der Golfer beim Service im Resort um nichts kümmern, er parkt das Auto und los geht es für ihn, so Pritzkow.

Dann spaziert ein Reh übers Grün

In dem sportlich eleganten Viersternehotel vom Resort Semlin, dessen Terrasse nur 30 Meter vom Abschlag des 18. Inselgrün entfernt ist, dreht sich vieles um Golf- und auch um anderen Sport. Eine Reihe von Mitarbeitern in Hotel und Restaurant haben die Platzreife absolviert und so kann der Golftourist auch mit dem Barkeeper über die Handhabung der Handicap-Regeln fachsimpeln. Von sehr großer Bedeutung ist für die Golfgäste hier in Semlin die Naturnähe und die großzügige Anlage der Golfbahnen auf mehr als 140 Hektar. Auf den Golfplätzen sind auch Waldflächen zu finden. Und zur Freude der Golfer spaziert dann auch am Tage ein Reh über den grünen Rasen und mit etwas Glück kann man am Himmel den Flug von Falken beobachten. „Unsere Naturlandschaft ist schon ganz wichtig und unser Team organisiert speziell für die Golfer, die in einer Gruppe kommen, auch Ausflüge in die Region“, erzählt Martina Wendt. „Wenn unsere Gäste Dampferfahrten auf der Havel unternehmen, dann sehen sie vom Wasser besonders gut, wie reizvoll unser Havelland mit seinen Havel-Auen ist, sie sehen die am Ufer stehenden Trauerweiden mit ihren hängenden Zweigen, die weiten Wiesen, die Kiefernwäldchen …“

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A-ROSA Resort am Scharmützelsee mit fünf Sternen

Ähnliche Erfahrungen mit dem Golftourismus hat der A-ROSA Golf Club am Scharmützelsee gesammelt. Das Resort kann sich mit dem Prädikat schmücken, zu einer der wenigen Fünf-Sterne-Superior- Golfanlagen im deutschsprachigen Raum zu zählen. A-ROSA verfügt in insgesamt drei Häusern über 152 Zimmer und Suiten. „Zu uns an den Scharmützelsee kommen 95 Prozent der Gäste aus Deutschland, davon ein großer Teil aus Hamburg und viele unmittelbar aus der Region“, sagt Vanessa Herbon, A-ROSAGolf- Direktorin und seit März 2016 Vizepräsidentin des Golfverbandes Berlin- Brandenburg. Zu der 63-Loch-Golfanlage gehört zum einen der von Nick Faldo konzipierte berühmte 18-Loch-Meisterschaftsplatz, der als anspruchsvollster Golfplatz in Deutschland gilt. Jeder Gast des Resorts kann sich Golfschläger ausleihen und auf dem öffentlichen 9-Loch- Platz eine Runde spielen. „Damit wollen wir auch den Nichtgolfern ein wenig den Spaß des Golfsports vermitteln“, so Herbon. „Wenn Interessierte sich nur auf der Driving Range ausprobieren, ist das für manchen eher abschreckend. Mehr Spaß bringt es, den Golfball auf dem Platz zu schlagen, vom Abschlag auf das Grün und dann beim Putten zuhören, wie das Einlochen des Golfballs klingt – das ist die beste Werbung, um sich für den Golfsport zu entscheiden.“

Alles direkt vor der Tür

Das A-Rosa Resort am Scharmützelsee - Foto: A-ROSA Golf Club am Scharmützelsee
Das A-Rosa Resort
am Scharmützelsee – Foto: A-ROSA Golf Club am Scharmützelsee

Für viele Golfgäste, die im Hotel logieren, so bestätigt Vanessa Herbon, komme viel eher das Gefühl auf, mitten im Urlaub zu sein. Der Golfurlauber erreicht die Anlage mit dem Auto und kann sein Fahrzeug abstellen. Sein Golfurlaubstag beginnt mit dem Frühstück im Hotel, dann gleich zum ersten Abschlag auf den Golfplatz, abends auf der Terrasse sitzen, die Sonne untergehen sehen, alles direkt vor der Tür! Und dann das Abendessen in seinem Hotelrestaurant.

Das am meisten nachgefragte Arrangement für die Golftouristen nennt sich „3 Tage, 3 Plätze“. Es beinhaltet drei Übernachtungen mit Halbpension und je ein Greenfee auf den drei 18 Lochplätzen.

Die Golfsaison im A-ROSA Golf Club ist hier am Scharmützelsee 365 Tage lang. Wenn es das Wetter und der Platz erlauben, kann auf dem Platz immer gespielt werden, versichert Direktorin Herbon. „Und wenn eine Schneedecke liegt, dann gibt es bunte Bälle und Glühwein.“ Doch in der kalten Jahreszeit ist das A-ROSA eher ein beliebter Ort für Tagungen und Weihnachtsfeiern. Der Golftourismus ist offensichtlich ein Zukunftsmarkt mit weltweit hohen Wachstumsraten, stellte der internationale Golf Travel Market, die ranghöchste Veranstaltung für den Golftourismus, fest. Die Prophezeiung hat sicher auch für die Region Berlin-Brandenburg ihre Gültigkeit.

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