Schauspielschule Charlottenburg feiert 25. Geburtstag

Foto: Liana Römer

„Ich bin Ali Baba“ – das war Valentin Platareanu in seiner folgenschweren und ersten Rolle in Deutschland.

Dann wurde aber schnell aus dem ehemaligen stellvertretenden Intendanten des Nationaltheaters Bukarest der Gründer der Schauspielschule Charlottenburg. Ein erfolgreicher Neubeginn. Er war mit seiner Familie 1983 aus Rumänien nach Berlin geflohen, die kleine Tochter war gerade einmal vier Jahre alt und sollte später als Alexandra Maria Lara Schauspielkarriere machen.

Valentin Platareanu und Alexandra Maria Lara – Foto: Wolf Lux

Valentin gründete in einem Gemüseladen in der Helmholtzstraße seine Theaterschule, anfangs hatte er 10 Schüler, heute 60. Vor nun 12 Jahren ist er neben dem Rathaus Charlottenburg in der Otto Suhr Allee heimisch geworden: Auf dem Hof befindet sich die ehemalige Schlachterei vom Schloss Charlottenburg, alles ist schön ausgebaut, die Schüler können einen Übungssaal und eine Bühne bespielen. Außerdem ist kürzlich noch eine Loftbühne hinzugekommen. Diese Spielstätte können auch außerschulische Interessenten mieten.

Schauspiel, Sprechen, Gesang und Bewegung werden eingeübt, die dreijährige Ausbildung endet mit dem Diplom zum staatlich geprüften Schauspieler und kostet 490,- Euro monatlich. Sogar BAföG kann beantragt werden. Workshops runden die Ausbildung ab.

In jedem Semester gibt es eigene Veranstaltungsreihen, bei denen von den Studenten selbst entwickelte Projekte, Monologwettbewerbe, Filmabende, Musicals usw. präsentiert werden. Den Höhepunkt einer jeden Spielzeit bildet die Abschlussinszenierung des 6. Semesters.

Foto: Xiomara Bender

Valentin selber unterrichtet – und Dozenten, die alle noch Verbindung zur Praxis haben. Manchmal hilft auch Alexandra Maria Lara aus, wenn sie nicht gerade dreht.

Eine runde Sache ist die Schauspielschule also im Rathaus-Kiez. Und Valentin träumt sogar von einem Kulturzentrum in Charlottenburg, der Platz dafür ist vorhanden, ein kleines Café lädt zum Diskutieren darüber ein, im Sommer sitzt man im Hof.

Dann müssen die ausgebildeten „einzigartigen künstlerischen Persönlichkeiten“ nur noch bei einem der vielen Castings auffallen – und dann könnte es mit der Karriere losgehen … Toi, toi, toi!

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