Wie man sich bettet …

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… so liegt oder schläft man. Eine alte Weisheit, die einen hohen Wahrheitsgehalt hat. Denn fast nichts ist so wichtig wie ein erholsamer Schlaf. Er bewirkt, dass man sich fit, frisch, schön fühlt und gesund bleibt. Entscheidend für diesen lebensverändernden Schlaf ist die richtige Hardware – in diesem Fall das richtige Bett nebst Zubehör.

Welches ist das beste Bett? Eine Frage, die nur individuell beantwortet werden kann. Denn das beste kann es nur sein, wenn es das richtige Bett für Sie ist. Und da spielen der eigene Geschmack, Bedürfnisse, Vorlieben und äußere Gegebenheiten eine große Rolle. Wichtig ist es, dass man ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit spürt. Um zum Träumen anzuregen, würden sich beispielsweise Himmelbetten anbieten, entweder schlicht mit Baldachin oder als ein antikes Modell aus Indonesien, das mit seinen opulent verzierten Seitenwänden einen geschützten Raum erzeugt. Andere mögen lieber Wasserbetten oder bevorzugen die amerikanischen Boxspringbetten und wieder andere haben am liebsten den guten, alten Lattenrost.

Foto: Hasena AG
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Bevor Sie also sich ein neues Bett zulegen, sollten Sie sich genau darüber im Klaren sein, was Sie wollen, und am besten ein paar Betten, die in die engere Wahl gekommen sind, testen. Einige Bettenfachgeschäfte ermöglichen diesen Service und lassen Kunden ein paar Stunden oder eine ganze Nacht Bett und Matratze ausprobieren. Beim Onlineshop Bettenriese hilft auf der Website ein Matratzenberater dabei, die zu den eigenen Schlafgewohnheiten passende Matratze zu finden. Nach der Lieferung kann sie 100 Tage zu Hause probegeschlafen werden.

Was spricht für ein Wasserbett?

Ihr Rücken wird Ihnen den Kauf eines Wasserbettes in jedem Fall danken. Voraussetzung dafür ist aber die ideale Füllmenge, damit der Körper optimal einsinken kann. Hinzu kommt die Wärme, die das Bett aufgrund der integrierten Heizung ausstrahlt und die ein Rundum- Wohlgefühl erzeugt. Auch Allergikern ist diese Art des Bettes zu empfehlen. Auf der Vinyloberfläche halten sich keine Milben. Wasserbetten haben bei guter Pflege eine lange Lebensdauer. Schließlich können sich weder Federn noch Latten abnutzen und die rückenfreundliche Einstiegshöhe kommt auch nicht mehr so beweglichen Menschen entgegen. Sie dürfen allerdings nicht zu Seekrankheit neigen.

Ein Punkt, der beim Kauf eines Boxspringbetts nicht entscheidend ist. Was macht diese Art so besonders? Ganz klar die Federung. Hier verschmilzt die Federung der Matratze mit der des Federkastens, der das Untergestell des Bettes bildet. Dadurch reagiert das Bett sehr punktgenau auf Bewegungen und ist rückenschonend – auch beim Aufstehen und Hinlegen. Kleiner Nachteil: Ähnlich wie beim Wasserbett hat man hier leider keinerlei Stauraum. In den letzten Jahren hat das Boxspringbett Einzug in Deutschland gehalten und wird von fast jedem Fachhändler, aber auch von größeren Möbelhäusern, angeboten – auch zu günstigen Preisen.

Noch alle Latten im Bett?

Ein großer Pluspunkt von Lattenrosten ist die gute Belüftung, die dank der Abstände zwischen den Leisten eine Geruchsbildung verhindert. Zusätzlich hat man noch jede Menge Stauraum unter dem Bettgestell. Aber Vorsicht: nicht alles zu vollstopfen, sonst ist die Belüftung blockiert. Falls übrigens mal eine Latte bricht, kann sie schnell und günstig ersetzt werden. Ein kompletter 7-Zonen-Lattenrost kostet übrigens weniger als 100 Euro. Im Gegensatz zu einem Wasser- oder Boxspringbett hat diese Variante keinerlei Nachteile.

Kleiner Tipp beim Kauf: Es werden nicht die tatsächlichen Maße des Rostes angegeben, sondern die Maße des Bettes, für das der Rost gedacht ist. In Wirklichkeit ist dieser ein paar Zentimeter kleiner, sodass er perfekt in den Bettrahmen passt. Übrigens ist es nicht nötig, beim Kauf eines neuen Bettes auch den Lattenrost auszutauschen. Dieser kann bis über 20 Jahre lang problemlos verschiedene Matratzen überleben. Wenn er allerdings quietscht und knarrt – sollten Sie sich von ihm trennen. Ebenfalls ein Scheidungsgrund wäre, wenn Ihnen ein Fachhändler beim Kauf der neuen toll gefederten Matratze einen dementsprechenden Lattenrost empfiehlt. Bei keinem anderen Möbelstück in Ihrem Zuhause sind das Zusammenspiel und die Kombination der verschiedenen Teile so wichtig. Denn ein gutes Bett, mag es noch so teuer und schick sein, kann nur seine optimale Wirkung entfalten, wenn der Lattenrost, und vor allem die Matratze, hochwertig und zueinander passend sind.

Grafik: epr/OrthoConcept International
Grafik: epr/OrthoConcept International

Großes Angebot

Morgens erholt aufzuwachen und fit für den Tag zu sein wünschen wir uns alle. Doch häufig macht uns eine unruhige Nacht einen Strich durch die Rechnung, man wälzt sich hin und her und findet keine optimale Position. Gut möglich, dass die Ursache dieser Schwierigkeiten in der Schlafunterlage liegt. Denn Matratze ist nicht gleich Matratze. Während wir schlafen, streckt und erholt sich unser Rücken und die Muskulatur verliert an Grundspannung. Daher benötigen wir eine Matratze, welche die Stützfunktion übernimmt und unserem individuellen Körperbau gerecht wird. Denn dieser bestimmt, wo genau wir Entlastung brauchen. Ob Naturlatex, Kaltschaum oder Federkern – wer eine neue Matratze sucht, hat die Qual der großen Auswahl. Beispielsweise gibt es Viscomatratzen, die bei Weitem neueste Errungenschaft auf diesem Sektor. Ursprünglich wurde der Stoff für die Raumfahrt entwickelt. Diese Technik hat nun Einzug in das alltägliche Leben gehalten. Das Material reagiert auf Körperwärme und Druck und gleicht sich so individuell an den Körper an. Nicht geeignet ist das Material für Menschen, die sich im Schlaf oft bewegen, da das Material immer etwas Zeit braucht, um sich der jeweiligen Form wieder anzupassen. Für ein fast schwereloses Liegen sorgen auch Gelmatratzen. Ein Beispiel dafür sind die Modelle von Technogel. Die sich dreidimensional verformende Gelauflage der Matratzen garantiert ein gesundes, anatomisch richtiges Liegen. Der Auflagedruck wird durch die Gelstruktur reduziert, wodurch eine ideale Anpassung an die Körperkontur erreicht wird. Folglich wird die Muskulatur entlastet und die Blutzirkulation verbessert. Zudem ist sie wärmeleitend und verhindert, dass man verschwitzt aufwacht. „Bereits eine nur einen Zentimeter dicke Gelauflage verlängert die in der Tiefschlafphase verbrachte Zeit um bis zu 45 Prozent“, erklärt der Store Manager des Technogel Experience Centers Thorsten Skusa-Muehldorf.

Ideale punktelastische Liegeeigenschaften und eine optimale Stützung des Körpers bietet auch die Latexmatratze. Aufgrund der Formbeständigkeit des Schaumgummis, der immer wieder das ursprüngliche Volumen annimmt, zählt der Stoff zu den besten Matratzenmaterialien, der auch noch für atmungsaktive Belüftung sorgt. Zudem ist er hygienisch und staubfrei. Zwei Eigenschaften, die auch bei der Kaltschaummatratze zu finden sind. Diese ist sehr elastisch, atmungsaktiv, pflegeleicht und besser als ihr Ruf. Unruhige Schläfer fühlen sich auf ihr wohl, stark schwitzende nicht, weil das Material wärmende Eigenschaften besitzt. Anders als die Bonnellfedermatratze, die durch den hohlen Kern ein relativ geringes Gewicht hat, besonders atmungsaktiv ist und somit einen sehr guten Feuchtigkeitstransport gewährleistet.

Jede Bewegung unterstützt die Durchlüftung der Matratze und somit ist sie auch für „Schwitzer“ geeignet. Die Stahlfedern sind tailliert und deshalb sehr biegsam. Unter allen Matratzentypen sind Bonell- Federkernmatratzen allerdings am wenigsten punktelastisch. Ihre „Schwester“, die Tonnentaschenfederkernmatratze, bietet hingegen eine hohe Punktelastizität. Qualitätsentscheidend ist die Anzahl der Federn, je höher sie ist, desto besser ist der Liegekomfort. Der Name Tonnentaschenfederkernmatratze kommt daher, weil die einzelnen Federn nur an ihren Berührungspunkten miteinander verbunden und sie in kleine Stofftaschen eingenäht sind. Diese Matratzen sind im Härtegrad III oder IV besonders für schwergewichtige Menschen geeignet. Generell sind aber alle Matratzen für jedes Körpergewicht zu empfehlen. Entscheidend dabei ist, ob man lieber auf einer weichen oder harten Unterlage schläft.

Wer sich da nicht sicher ist, was das Beste für den Rücken ist, lässt sich beim Fachmann ausmessen. Dabei wird zunächst die Wirbelsäule im Stehen gescannt, anschließend in Seiten- und Rückenlage. Hier werden bereits die individuellen anatomischen Eigenschaften ermittelt und Besonderheiten erkannt.

Die innere Uhr

Auf dem Weg zu einem erholsamen Schlaf gilt es viele wichtige Faktoren zu beachten. Einer davon ist die richtige Bettwäsche. In Verbindung mit Aloe Vera sollen Laken, Kissen und Decken beispielsweise das Wohlbefinden steigern. Etwas zum Schmunzeln sind in jedem Fall die „Ja/Nein, Schatz“-Kissen von der Firma Monsterzeug, damit der Partner gleich Bescheid weiß, auf welche Situation er oder sie sich einstellen kann. Oder das Pizza-Kissen, das Appetit auf das Essen am nächsten Tag macht. Im Bett sollte man diese italienische Spezialität nicht genießen. Das macht nicht nur Flecken, sondern widerspricht auch dem Rat von Schlafexperten. Diese empfehlen eingehend, auf den eigenen Biorhythmus zu hören. Die biologische Uhr bestimmt, was unser Körper und unser Gehirn zu welchem Zeitpunkt machen. Zum Beispiel lässt sie nachts den Blutdruck sinken und den Atem flacher werden, zugleich gibt sie den Startschuss für die nächtlichen Erholungsprogramme. Auch wenn die innere Uhr bei jedem anders tickt, manche Frühaufsteher, also Lerchen, sind, während andere – die Eulen – erst später am Tag „richtig aufwachen“, wird der Biorhythmus durch Licht gesteuert. Es ist daher wichtig, die Gesetzmäßigkeiten des eigenen Körpers zu kennen und gezielt auf diese einzugehen, um damit zu einem gesunden Schlaf zu finden. Man sollte für ausreichend Ruhe, Dunkelheit und frische Luft im Schlafzimmer sorgen. Lärm stört den Schlaf genauso wie ein zu großer Lichteinfall. Übermäßig geheizte Schlafräume sind der erholsamen Nachtruhe ebenso abträglich wie eiskalte Zimmer. Außerdem sollte man im Bett weder essen, arbeiten noch fernsehen. Dabei gibt es so ausgeklügelte Schranksysteme, in die der Fernseher perfekt integriert ist und wo er sich auch wunderbar verstecken lässt.

Entgegen den Erfahrungen der Schlafexperten soll es ja auch Menschen geben, die wunderbar beim Gemurmel eines Filmes einschlafen können. Um Elektrosmog zu vermeiden, empfiehlt es sich aber, dass alle strombetriebenen Geräte in mindestens zwei Metern Abstand zum Bett stehen. Kleiner Tipp, wie Sie beruhigenden Duft in Ihr Schlafzimmer bekommen: Im Handel werden seit Neuestem digitale Wecker angeboten, die nicht nur die Zeit anzeigen, sondern auch ätherische Öle freisetzen. Wenn alle diese Maßnahmen Ihnen nicht zu einem erholsamen Schlaf verhelfen, können oder sollten Sie Ihr Schlafzimmer mit Hilfe von Feng Shui umgestalten. Entweder engagieren Sie dazu einen Experten oder versuchen einfach ein paar Richtlinien umzusetzen.

Das Qi bündeln

Foto: Wellemöbel GmbH
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Das Schlafzimmer sollte klar und übersichtlich sein. Geschlossene Schränke sowie ausgesuchte, zueinander passende Möbelstücke helfen dabei, einen Ort der Entspannung zu kreieren. Machen Sie aus diesem Zimmer keine Abstellkammer oder stellen den Wäschetrockner hinein. Hier sollte ein Ort sein, der es Ihnen ermöglicht zur Ruhe zu kommen und zu regenerieren. Am besten sorgen Rollos oder Gardinen für Dunkelheit im Zimmer. Das Bett sollte mit dem Kopfende an einer festen Wand stehen oder zumindest ein festes Kopfteil, z. B. aus massivem Holz, haben. Das Kopfende wird in der Formschule des Feng Shui auch als Schildkröte bezeichnet, sie repräsentiert Schutz, Stärkung und Sicherheit. Ist sie vorhanden, wird Ihnen niemand so schnell „in den Rücken fallen“. Nicht unbedingt eine Feng-Shui-Weisheit, eher pragmatisch gesehen, sollten in der Wand, vor der Sie schlafen, keine rauschenden Wasserleitungen versteckt sein, das könnte einen entspannten Schlaf verhindern. Ein beklemmendes Gefühl könnten auch Hängeschränke, Regalbretter oder schwere Bilderrahmen über Ihrem Bett hervorrufen. Das gleiche gilt für Deckenbalken, die wie ein Damokles- Schwert über dem Bett schweben, oder Dachschrägen.

Falls es nicht anders geht, hilft ein Baldachin, und schlafen Sie so, dass Sie aus der Schräge herausblicken. Meiden Sie scharfe Ecken und Kanten. Wenn diese, z. B. in Form von Mauer- oder Kaminvorsprüngen, auf den Schlafenden zeigen, gelten sie im Feng Shui als ungünstig. Sie bündeln das Qi auf eine unvorteilhafte Weise. Verbannen Sie außerdem große Pflanzen aus dem Zimmer und Spiegel, die gegenüber dem Bett angebracht sind. Zum Schluss sollten Sie darauf achten, dass Sie in eine für Sie günstige Richtung schlafen. Errechnen können Sie Ihre günstigen Richtungen mittels des Ost-West-Systems, einer klassischen Feng-Shui-Methode, die auch für Laien einfach anzuwenden und auf verschiedenen Websites im Internet zu finden ist. Der Kauf eines Wasserbettes hat übrigens auf das Feng Shui des Raumes, genauso wie alle anderen Bettarten, keinen Einfluss.

Beruhigend wirken natürlich auch immer sanfte und neutrale Tapetenfarben. Ein knalliges Rot oder ein sattes Grün sind eher aufputschend. Ein harmonisches Bild erzeugen auch immer klassisch schöne, aufeinander abgestimmte Möbel in mattem Weiß, Beige oder Braun, die auf die Wand-, Teppich- und Gardinenfarbgebung abgestimmt sind. Bei all diesen Überlegungen sollten Sie daran denken, dass Sie rund ein Drittel Ihres Lebens schlafend verbringen. Also sollte man bei der Gestaltung und dem Erfüllen einiger Wünsche ein bisschen Herzblut einbringen. Mal von allen Lehren und Tipps abgesehen, schlummert man doch am besten in einer Umgebung, in der man sich wohlfühlt. Wenn Sie jetzt noch auf Ihre innere Uhr hören, steht einem erholsamen Schlaf nichts mehr im Wege.

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