Erst Strand, dann Schlösserpracht

Foto: Jasmin Fernholz

Wenn die Tage wieder kürzer werden, lockt Mecklenburgs Norden zu genussvollen Auszeiten. Und wie ein perfekter Herbsturlaub an der Ostsee aussehen könnte, verraten wir Ihnen mit den folgenden Tipps.

Beste Voraussetzungen zur Stärkung sind viel frische Luft und Bewegung. Mit dem rund sechs Kilometer langen Sandstrand ist Kühlungsborn die optimale Umgebung für endlose Spaziergänge und moderate Wanderungen. Die salzige Ostseeluft und der Blick über das Meer verwöhnen zudem die restlichen Sinne. Wer lieber die farbenfrohe Herbstlandschaft genießen möchte, kann eine Wanderung durch den riesigen 30 Hektar großen Stadtwald oder den nahegelegenen Höhenzug „Kühlung“ unternehmen. Ein besonderer Tipp für 2023: Spannende Führungen an einem der letzten intakten Strandseen an der Ostseeküste. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund (NABU) Mittleres Mecklenburg e.V. bietet das Ostseebad Kühlungsborn abwechslungsreiche Führungen im Naturschutzgebiet an. Die wunderschöne Natur kann man allerdings nicht nur zu Fuß, sondern auch mit zwei Rädern erkunden. Ob mit dem E-Bike oder aus eigener Kraft, entlang der Ostseebäder oder hinein in hügelige Landschaften, durch bunte Wälder oder in kulturreiche Städte. Auf einer Rundtour kann man zum Beispiel den Klützler Winkel kennenlernen, ein beschaulicher Landstrich zwischen den Hansestädten Wismar und Lübeck. Vom Ostseebad Boltenhagen aus führt die Strecke hinein ins Binnenland zu geschichtsträchtigen, herrschaftlichen Häusern wie dem Herrenhaus Rankendorf oder dem Gutshaus Parin. Hier heißt es absteigen, durch weite Parkanlagen spazieren und die Architektur bewundern. Viele der Häuser sind heute für Gäste geöffnet – zum Beispiel als edles Restaurant, Café oder Hotel. Das Hotel Gutshaus Stellshagen etwa ist als vegetarisches Bio- und Gesundheitshotel ausgezeichnet. Im Gutshausladen findet man Erinnerungsstücke und interessante Naturprodukte. Im prächtigen Schlossgut Groß Schwansee kann zum Abschluss der Radtour ein schickes Abendessen genossen werden.

Foto: Staatliche Schlösser Gärten- und Kunstsammlungen MV

Besuch auf Schloss Bothmer, Stippvisite im Atelier

Ein echtes Highlight auf der Radtour ist Schloss Bothmer, ein Juwel barocker Backsteinarchitektur inmitten einer idyllischen Parkanlage. Bereits die etwa 270 Meter lange Festonallee aus holländischen Linden ist spektakulär. Bei einer Führung kann man das aufwendig restaurierte Schloss entdecken, im großen Schlosspark die Ruhe genießen und sich im Restaurant der Orangerie kulinarisch verwöhnen lassen. Unterwegs locken zahlreiche weitere Genussstationen wie das Café Pralinchen in Boltenhagen, das für seine leckere Sanddorn-Sahne-Torte bekannt ist, oder das Alte Feuerwehrhaus in Damshagen. In der originellen Location kann man bei einem kühlen Getränk neue Kräfte tanken.

Kunstfreunde kommen auf der Rundtour ebenso auf ihre Kosten und können entlang der Strecke immer wieder kleine Ateliers und Werkstätten kreativer Geister besuchen, die in der mecklenburgischen Idylle ihre Inspiration finden. Die Alte Molkerei von Klütz etwa beherbergt ein Kunst- und Kulturhaus, in dem regionale Künstler verschiedener Genres ihre Produkte anbieten.

Radeln nach Feininger

80 künstlerische Motive verbindet der Lyonel-Feininger-Rundweg auf der Insel Usedom. Insgesamt 40 Stationen auf einer Gesamtlänge von 56km sind dabei zu entdecken. Der deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger war leidenschaftlicher Radfahrer. Seit er in Deutschland lebte, kaufte er sich regelmäßig das neueste Rennrad-Modell und legte jährlich tausende Kilometer zurück. Am 17. Mai 1908 war er erstmals auf der Insel Usedom.  Bis 1912 erkundete er die Gegend auf seinem Cleveland Ohio Rad von Heringsdorf, Neppermin oder Benz aus und suchte stets nach neuen Motiven. 100 Jahre später entstand die Idee, alle Malorte Feiningers auf Usedom zu entdecken, kartografisch zu erfassen und einen touristischen Radweg daraus zu machen. Die 2009 eröffnete Lyonel-Feininger-Rundtour führt über Mellenthin, Balm, Neppermin, Benz, Sallenthin, Bansin, Heringsdorf, Ahlbeck, Swinemünde, Zirchow, Korswandt, Gothen und Neuhof. Weiß-blaue Schilder weisen den Radlern und Kunstliebhabern den Weg auf den Spuren des deutsch-amerikanischen Malers. Die einzelnen Malorte sind mit Bronzeplatten markiert.

Foto: Binzer Bucht Tourismus | Ch. Thiele

Rügen mit dem Rad erkunden

Bevor Lyonel Feininger seine Sommermonate auf der Insel Usedom und in Deep in Pommern verbrachte, wählte er das Ostseebad Baabe auf Rügen als Strandquartier und Ausgangsort für seine Zeichenexpeditionen. Feininger fand dort, was er brauchte: Ruhe und Einsamkeit. Noch heute können Besucher auf seinen Spuren wandeln. Zum Beispiel auf einer geführten Radtour. Als Ausgangspunkt kann man das in die liebliche Hügellandschaft der Halbinsel Mönchgut gelegene Hotel Resort „Fürst Jaromar“ wählen. Das Gegenspiel von Wasser und Land verleiht dieser Gegend Ihren Charme und strahlt Harmonie aus. Die acht Häuser im inseltypischen Baustil sind behutsam in diese einzigartige Landschaft eingebettet. Sie liegen ideal zwischen weitläufigen Sandstränden der Ostsee und den stillen Flächen des Greifswalder Bodden. In dieser friedlichen Umgebung warten wahlweise komfortable Ferienwohnungen, großzügige Hotelappartements und Doppelzimmer für einen ruhigen, erholsamen Aufenthalt auf Gäste. In der Vital-Welt mit Pool und Saunen sowie im Restaurant mit feiner Küche kann man den Tag ausklingen lassen. Um z. B. am nächsten sich wieder aufs Rad zu schwingen oder die Wanderschuhe anzuziehen, schließlich warten insgesamt 800 Kilometer Rad- und Wanderwege.

www.baabe.de
www.ruegen.de
www.usedom.de
www.ostseeferien.de/herbstauszeit
www.kuehlungsborn.de
www.auf-nach-mv.de

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