Von A wie Ärzte bis Z wie Zahnmedizin – Gesundheit ist ein Thema, dass uns alle angeht. Sei es die Wahl des richtigen Facharztes, einer Klinik, der Vorsorge, von Präventions- und Fitnessprogrammen, medizinische Betreuung im Alter, die Auswahl der passenden Krankenkasse oder des Finanzdienstleisters für Implantate. Oft wird man mit diesen Themen allein gelassen und findet sich nicht zurecht, weiß nicht, an wen man sich wenden soll oder fragen kann. Während es in Teilen Brandenburgs eher ein schlechtes Gesundheitsangebot gibt, sind Potsdam und vor allem Berlin recht gut versorgt.
Berlin verfügt über ein dichtes und hochspezialisiertes ambulantes Versorgungsnetz wie kaum eine andere Region. Über 10.000 ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten kümmern sich laut Ärztekammer Berlin in rund 35.721 um die Gesundheit der Berlinerinnen und Berliner. Darunter sind u. a. rund 5.200 Praxen für Innere Medizin, 2.867 Chirurgie, 1.600 Frauenheilkunde und Geburtshilfe, 1.500 Kinder- und Jugendmedizin, 1.100 Psychiatrie und Psychotherapie. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen. So fehlen im Osten der Stadt Ärzte – teilen die KV und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit. Derzeit seien ca. 120 Arztsitze in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Köpenick vakant. Die KV versucht deshalb Anreize für Ärzte zu schaffen, dort eine Praxis zu eröffnen. Niederlassungen werden bezuschusst, auch Anstellungen in der hausärztlichen Versorgung gefördert. Zudem setzt die KV auf bezirksbezogene Bedarfsplanung und den Aufbau eigener KV-Praxen. Ein Vorschlag von KV und DRK ist es, dass speziell ausgebildete Rettungssanitäter in bestimmten Fällen den Besuch bei Patienteninnen und Patienten übernehmen. Der Mediziner wird dann nur online hinzugeschaltet schafft so mehr Behandlungen. Übergreifend auf alle Bezirke gesehen, fehlen hauptsächlich Fachärzte für Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Psychotherapie. Diese Engpässe sind zum einen durch den demografischen Wandel und zum anderen durch den Mangel an Nachwuchs zu erklären. Auch Orthopädie und Neurologie Praxen sind betroffen. Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie sowie plastische Chirurgie sind auch unterrepräsentiert, weil diese eher zu den seltensten Fachgebieten der Medizin gehören.
MVZ in Berlin
Über 300 Medizinische Versorgungseinrichtungen gibt es in der Hauptstadt. Die meisten davon sind in der Hand von Ärzten. Sie ballen sich vor allem im Westteil der Stadt. In den Randlagen wird die Zahl dünner – so die Ärztekammer Berlin. Rund 330 gibt es, davon sind die meisten in Charlottenburg-Wilmersdorf (51), Mitte (49) und Tempelhof-Schöneberg (38) wie die Senatsverwaltung mitteilt. Die wenigsten gibt es demnach in Spandau (15) sowie Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf (jeweils 18). MVZ werden von zugelassenen Ärzten betrieben, 102 von Krankenhäusern und die weiteren von gemeinnützigen Trägern. Insgesamt sind rund 2.000 Ärzte angestellt. Die MVZ mit zahnärztlichen Versorgungsangeboten ist stark angestiegen – so die Kassenärztliche Vereinigung Berlin. So gab es laut Daten vom 31.03.2024 insgesamt 157 MVZ in ganz Berlin.
Wer über das Gesundheitssystem spricht, darf natürlich auch die vielen Krankenhäuser nicht vergessen: 72 Kliniken, 20.350 vollstationäre Betten und 38.549 Beschäftigte bietet Berlin ein engmaschiges Netz hochwertiger stationärer Versorgung. Allen voran die Charité, die größte und älteste Klinik in Berlin. Hier werden jährlich 850.000 ambulante und stationäre Fälle versorgt, allein hierfür stehen mehr als 3.000 Betten zur Verfügung. Weitere wichtige Standorte sind das Deutsche Herzzentrum Berlin, das zu den renommiertesten Transplantationszentren der Welt gehört sowie das BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin in Marzahn. Auch die Caritas Gesundheit Berlin gGmbH ist eine wichtige Krankenhausgruppe in der Region Berlin und Brandenburg, dazu gehören u. a. die Klinik Maria Heimsuchung in Berlin-Pankow sowie die Caritas-Klinik St. Marien in Brandenburg a.d.H. Die Caritas betreibt auch Medizinische Versorgungszentren mit diversen Fachrichtungen – von Kardiologie bis Orthopädie. Abgerundet wird das Angebot vom Caritas-Seniorenheim Malta in Berlin-Charlottenburg.