Ungeteilte Freude auf Rädern

Alte Autos zu unterhalten kann viel Geld kosten – es ist aber auch Investition in die Herzen der Menschen. Das hat der Historische Motorsportclub Ritter Kalebuz e.V. aus Berlin schon oft erfahren, nun wieder aktuell bei seiner Ausfahrt zur Evangelischen Kirchengemeinde mit ihrer Gastgeberin, Pfarrerin Anja Grätz, in Neustadt/Dosse am Sonntag, 26. Juni 2021.

Der Besuch im Nordwesten Brandenburgs am Beginn der Sommerferien ist ein fester Termin im Club-Kalender: Die Ausfahrt dorthin war schon die vierte seit Gründung des Clubs im Sommer 2017. Der Ort ist auch der Stammsitz des Namensgebers Ritter Kalebuz. Nach sehr frühem Aufbruch der kleinen Flotte an Autos der 60er- bis 80er-Jahre in Berlin-Kladow und rund einer Stunde Fahrt war das Ziel erreicht: der Kindergottesdienst unter freiem Himmel direkt neben der Kirche. Die Kinder des Ortes hatten – unter „erwachsener“ Anleitung – mit nur drei Tagen Üben fast ein kleines Musical auf die Beine gestellt und verzückten das heimische Gemeinde wie das auswärtige Publikum mit einer Aufführung der Geschichte von Zachäus. Sogar eine höchst lebendige Ziege nahm teil. Die Autos waren einen Moment vergessen.

Flotte wie bei der Fußball-Europameisterschaft

Dann aber waren die „Chauffeure“ aus Berlin gefragt. Die Kinder enterten die alten Autos zur Ausfahrt – so wie es manche von ihnen schon aus den Vorjahren kannten. Die Auswahl passte zum Spiel Deutschland-England, das zu diesem Zeitpunkt noch bevorstand. Von der Insel kamen ein Bentley- Rennwagen „Typ 8“, zwei offene Rolls Royce sowie ein sportlicher MG-Zweisitzer. Die stärkste Fraktion stellte Mercedes mit fünf offenen Vertretern. Hinzu kamen zwei – auch bei den Kindern immer beliebten – offenen Porsche 911 sowie von BMW ein 3er-Cabrio. Frankreich „stellte“ eine offene „Göttin“ – eine Citroen DS von 1967.

Idyllischer Gutspark

Ziel war der nahegelegene, idyllische Gutspark Plänitz. Dieser wurde vom Ehepaar Güssow in liebevoller Privat-Initiative hergerichtet, das den Kalebuzer eine exklusive Führung mit botanischem und historischem Wissen bot. Die Rückfahrt erst nach Neustadt und dann nach Berlin sah noch einen Restaurant- Zwischenstopp in Ketzin nordwestlich von Potsdam vor. Die Oldtimer lösten auf der Rückfahrt bei Passanten und anderen Autofahrern immer wieder Freude aus, aufgereckte Daumen zeugten von Begeisterung der Menschen über altes Blech auf alten Alleen. Der Autoclub fühlt sich umso mehr bestätigt, sich von Anfang nicht nur auf Berlin, sondern auch auf Brandenburg ausgerichtet zu haben.

INFO: Unser Gastautor: Peter Klotzki ist neben seinem Berufsleben seit seiner Jugend ein Liebhaber von „alten“ Autos, Experte auf diesem Gebiet, Sammler von klassischer Auto- Literatur und von etwas altem Blech sowie Mitbegründer und Vorstandsmitglied des historischen Automobilclubs Ritter von Kalebuz e.V. im ADAC Berlin-Brandenburg.

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