Urlaub im schwimmenden Ferienhaus

Floßtour Foto:Nada Quenzel
Floßtour Foto:Nada Quenzel

Die Wasserwelten im Land Brandenburg – immer mehr Urlauber entdecken für sich diese Sehnsuchtsorte. Die Weite auf den Seen und die darüber ziehenden Wolken lassen ein Stück von Freiheit aufkommen. Dieses Gefühl hat die Gemeinde der Wasserfreunde seit jeher fasziniert. In diesem Jahr Nun stoßen noch viele dazu, die vielleicht zum ersten Mal Abenteuer und Entspannung auf dem Wasser suchen und finden.

Das Land Brandenburg ist das größte vernetzte Wassersportrevier in Europa. Zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern und Berlin erwarten den Urlauber tatsächlich rund 33.000 Kilometern Fließgewässer sowie die unglaubliche Zahl von mehr als 3.000 Seen. Dazu gehört auch ein ausgezeichnetes Angebot an zusammenhängenden führerscheinfreien Revieren und Gewässern. Insgesamt 83 Charterunternehmen bieten mehr als 1.100 Motoryachten, Haus- und Segelboote an. Festmachen kann man an mehr als 800 Sportboothäfen, Marinas, an Wasserwanderrastplätzen und Anlegestellen. Die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) in Potsdam, macht allen Mut, sich aufs Wasser zu wagen. In Berlin und Brandenburg dürfen auf den Binnengewässern kleine Motor und Elektroboote bis 15 PS ohne Führerschein gefahren werden. Sogar 470 Kilometer der rund 1.500 Kilometer schiffbaren Bundesund Landeswasserstraßen sind führerscheinfrei befahrbar. Bei zahlreichen Anbietern gibt es eine Einweisung in Theorie und Praxis. Dann geht es aufs Wasser – oftmals mit einem so erworbenen Charterschein. Kartenmaterial an Bord gibt Orientierung und Sicherheit. Vom kleinen Motorboot bis zum „schwimmenden Wohnzimmer“ wird fast alles angeboten. Floßtouren sind zum „Schnuppern“ für Neulinge bestens geeignet. Viele Charterboote sind mit Fahrrädern ausgestattet oder diese können hinzu gebucht werden. So lassen sich bei Landgängen Ausflüge machen, beispielsweise auf dem Spree-, dem Havel- oder dem Oder-Neiße-Radweg. Die Fortbewegung per Muskelkraft mit Kanu-Touren und Stand-Up-Paddling ergänzen das Programm. Übrigens laden auch Segelreviere zu Törns auf dem Schwielochsee oder den Havelseenketten ein. Wer nicht über ein eigenes Boot verfügt oder das Segeln gerne erlernen möchte, kann sich an eine der vielen Bootsvermietungen oder direkt an eine Segelschule wenden. Einiges wird schon ausgebucht sein, aber bestimmt nicht alles. Also Leinen los für ein paar Tipps für Ihren (Kurz)urlaub auf dem Wasser.

Weitere Anfragen werden gerne vom TMB Team beantwortet: service@reiseland-brandenburg.de, Telefon: 0331 / 200 47 47

Wasserwelt Hausboote

Hausboot 1 Dahme Seen. Foto: TMB-Fotoarchiv Yorck Maecke
Hausboot 1 Dahme Seen. Foto: TMB-Fotoarchiv Yorck Maecke

Wer ein Hausboot mieten will, kommt auch in Brandenburg nicht am Primus der Branche Kuhnle Tours vorbei. Dem Urlauber wird eine Charterflotte von 130 Hausbooten und 26 verschiedenen Boots-Typen präsentiert. Es beginnt bei einer kuscheligen 2-Personen-Jolle und reicht bis zum Salonschiff mit 12 Schlafplätzen. Auch die Auswahl an Touren ist groß.

Zeuthener See

Startend vom Kuhnle-Stützpunkt Zeuthen im Süden von Berlin kann man die Dahme-Seenkette erkunden. Für Geschichtsinteressierte spannend: Gar nicht weit vom Wasser entfernt liegt das Schloss Königs Wusterhausen, die bevorzugte Residenz des „Soldatenkönigs“. Bei Prieros wird jede Bootscrew vor die Wahl gestellt: Nach rechts in die stillen Teupitzer Gewässer und das Schenkenländchen? Die Teupitzer Seen reihen sich wie eine Perlenkette aneinander und bieten viele Bade- und Ankermöglichkeiten, das ideale Revier für alle, die viel Ruhe suchen. Oder lieber nach links Richtung Storkow, wo man über mehrere Seen und von Seerosen gesäumte Kanäle schließlich zu Fontanes Märkischem Meer, dem Scharmützelsee gelangt und Bad Saarow erreicht. Oder einfach geradeaus auf der Dahme nach Märkisch Buchholz? Das Beste: Die schönsten Wasserwege dieser Region können auch ohne Bootsführerschein mit der sogenannten Charterbescheinigung erkundet werden.

Biosphären-Reservat Werbellinsee

Den bis zu 55 Meter tiefen Werbellinsee erreicht man von der Marina Zehdenick über den dichtbewachsenen Werbellin-Kanal. Dieser ist mit dem historisch interessanten Finowkanal und dessen westlichstem Teilstück, dem langen Trödel, verbunden.  Auch hier ist man führerscheinfrei unterwegs. Durch das umgebende Biosphären-Reservat ist das Wasser des Werbellinsees von so guter Qualität, dass die Fischerstuben Maränen servieren können. Anlegen und Fisch essen oder kaufen und an Bord zubereiten lohnt sich. Auf Taucher warten interessante Wracks zum Erkunden.

Tour durch den Naturpark Westhavelland

Das französische Charterunternehmen Le Boat hat sich zum größten Anbieter von Hausbootferien in Europa entwickelt. 2011 wurde mit der Einführung der Vision-Flotte ein neuer Meilenstein gesetzt. Mit einzigartigem Design, luxuriöser Ausstattung und modernster Technik sind die Vision-Boote seither der Blickfang auf den europäischen Wasserwegen. Von den Häfen in Potsdam, Wolfsbruch und Fürstenberg können sowohl das untere Havelgebiet als auch die Mecklenburgische Seenplatte erkundet werden. Eine beliebte Tour führt von Brandenburg an der Havel bis nach Havelberg. Mal breit und geradlinig, mal schmal und kurvenreich verzaubert die Havel Wasserwanderer auf 92 km mit ihrem natürlichen Charme.

Wasserwelt Flöße

Mit dem Floß über ein Gewässer zu schippern ist die ultimative Entschleunigung. Während man auf Berliner Gewässern eher Party-Flöße sieht, die mit Wasserrutsche und Grill ausgestattet für Tagestouren gemietet werden können, findet man im Umland zahlreiche Vermieter von Urlaubsflößen – der kleinen, einfachen und rustikal charmanten Verwandten des Hausboots. Die meisten sind voll ausgestattet mit 4 oder 5 Schlafplätzen, Kochecke und begehbarem Dach. Ein kleiner 15 PS starker Motor sorgt für gemächliche führerscheinfreie Fahrt.

Zu den Fischadlern und Kranichen

Mit Flößen von TreibGuT kann man von drei Standorten in Brandenburg in See stechen. Eine sehr reizvolle 47 km lange Tour startet an der Havel in Fürstenberg und ist für drei Tage veranschlagt. Sie führt über drei Schleusen durch die von der letzten Eiszeit hervorgebrachte einmalige abwechslungsreiche Landschaft mit unzähligen Auenwäldern, grünen Wiesen sowie dichten Schilfund Seerosengürteln. In dieser kaum berührten, naturbelassenen Umgebung lassen sich mit Geduld und Glück Fischadler, Kranich oder Fischotter beobachten. Die Route führt über die Stationen Baalensee, Röblinsee, Steinhavel, Menowsee, Ziernsee, Ellbogensee, Müritz-Havel-Wasserstraße, Großer und Kleiner Pälitzsee bis Canow. Landgänge bieten sich an in Fürstenberg mit dem Havelpark und den Sehenswürdigkeiten Wasserburg und barockem Schloss, am Büffelhof Strasen – im dortigen Hofladen kann man seine Vorräte ergänzen – oder an den vielen Naturbadestellen in den stillen Buchten der Havellandschaft baden.

Romantische Havelseentour

Die Seen rund um Brandenburg/ Havel können mit Flößen von HavelFloß erkundet werden. Eine beliebte Strecke ist die 38 km lange Tour über die Beetzseen-Kette zur Gemeinde Päwesin. Trotz zweier Brückendurchfahrten ist diese geruhsame Tour auf wenig befahrenen Wasserwegen vorbei an Schilf besäumten Ufern und malerischen Dörfchen auch für ungeübte Floßfahrer genau richtig. Stopps lohnen sich im Dorf Ketzür, wo noch eine seltene Bockwindmühle steht und im Angerdorf Riewend. Am Nordufer des Riewendsees erhebt sich der Burgwall einer ehemaligen slawischen Niederungsburg 5 Meter über dem Ufer.

Durch das Lausitzer Seenland

Eine Floßtour mit einer Länge von 34 Kilometern führt vom Stadthafen Senftenberg aus auf den Senftenberger und den Geierswalder See. Hier kann man einem Revier beim Wachsen zuschauen: 20 Seen werden im Süden Brandenburgs in den nächsten Jahren entstehen – dort wo vor Jahren Bagger die Erde auf der Suche nach Braunkohle aufrissen. Diese riesigen Tagebaulöcher sind schon teilweise geflutet. Im Herzen des Lausitzer Seenlandes werden in wenigen Jahren insgesamt zehn Seen durch schiffbare Kanäle miteinander verbunden sein. Ein Teil des zukünftigen Reviers ist schon jetzt befahrbar. Verbunden sind der Senftenberger und Geierswalder See durch den Koschener Kanal. Hier unterqueren die Flöße die Bundesstraße B96 und sogar den Fluss Schwarze Elster. Hier wartet das Abenteuer einer Schleuse für den Selbstbetrieb.

Wasserwelt Kanus

Von den 33.000 Kilometern Fließgewässern Brandenburgs sind 6.500 Kilometer mit dem Kanu befahrbar. Nirgends ist man so nah dran an der Natur und gelangt beinahe laut- und mühelos in Ecken, die nur vom Wasser aus erreichbar sind. Kanufahren, so heißt es, ist einfacher als man denkt und jeder bekommt nach kurzer Zeit den „Dreh“ raus. Wer etwas mehr Hilfe braucht, kann es bei einem Kurs lernen.

Märkische Umfahrt

Die Firma Albatros Outdoor, Natur- und Aktivreisen betreibt seit 1993 im Spreepark Beeskow eine Kanu- und Fahrradvermietung und organisiert auch individuelle und geführte Touren mit Canadiern und Kajaks. Eine komplette Tour im Wasserrevier Süd-Ost Brandenburg auf Spree und Dahme hat knapp 180 Kilometer Länge und wird im Zeitraum von sieben bis elf Tagen absolviert. Auch als große Umfahrt bezeichnet gilt sie in Europa als ein einzigartiger Kanu-Rundkurs. Die Route durchquert wunderschöne Flussläufe, idyllische Seen und eine einzigartige Landschaft. Mit viel Zeit und Geduld sind Eisvogel und Biber zu beobachten. Stationen der Tour sind u. a. Müggelspree, Dämeritzsee, Seddinsee, Zeuthener See, Dahme, Dolgensee, Glower See und Leißnitzsee.

Nationalpark Unteres Odertal

Von Mescherin, nördlich von Schwedt gelegen, werden geführte Kanutouren durch den Nationalpark Unteres Odertal angeboten. Mit ihrer geringen Fließgeschwindigkeit erlaubt die Oder im gesamten Unteren Odertal eine Befahrung mit Kanus in alle Richtungen, auch gegen den „Strom“. Startpunkt ist der Campingplatz Oderblick mit Kanuvermietung in Mescherin. Eine einfache Tagestour über neun Kilometer führt durch die sehenswerte Flußauen-Landschaft von der Westoder über das Zwischen-Oderland zur Ostoder. Die Wasserwege sind gesäumt mit malerischen alten Bäumen, Seerosen und meterhohem Schilf. Eine Rast im polnischen Gryfino ist möglich. Spezial- Kanutouren führen zu Biberburgen bei Gartz oder ab Ende September zu den Kranich-Rastplätzen.

Auf den Seen von Lychen

Die Flößerstadt liegt umgeben von 7 Seen wie auf einer Insel. Mehrere Bootsvermietungen bieten Kanus, Tretboote und Ruderboote, mit denen sich die Seen am besten erkunden lassen. Eine Einsatzstelle für die Boote befindet sich am Flößermuseum am Oberpfuhlsee. Je nach Lust und Kondition kann man zwischen einer 2 Kilometer langen Anfängertour oder einer 15 bzw. 25 Kilometer langen Tagestour wählen. Wer die Stille der Natur sucht, startet nach Süden zum Zenssee und erreicht den idyllischen Platkowsee. Bei einem Landgang in Lychen sind das Flößereimuseum und die frühgotische Feldsteinkirche St. Johannes einen Besuch wert.

Wasserwelt Stand-Up-Paddling

Standpaddler. Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
Standpaddler. Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Längst hat das SUP-Board die Gewässer unserer Region erobert. Wichtige Voraussetzungen: Passende Kleidung zum Wetter und Wechselsachen. Die zumeist einzige Bedingung, so unisono die Verleiher: Die Nutzer müssen gesund und fit sein und schwimmen können.

Auf dem Board Potsdam entdecken

Der Startplatz liegt direkt am Yachthafen in Potsdam West in der Kastanienallee. Mit dem Board und einem Paddel von SUPTrip lässt sich die gegenüberliegende Halbinsel Hermannswerder ganz einfach umrunden. Die Tour führt je nach Windrichtung auf dem Wasser nach links oder nach rechts. Bei zügigem Tempo ist die Strecke in 90 Minuten zu schaffen. Mit etwas mehr Übung kann man durch die ganze Innenstadt paddeln, an Lustgarten und Freundschaftsinsel vorbei. Für einen Landgang ist ein idealer Platz die Marina am Tiefen See. Auch kleine Badestopps am Ufer kann man immer mal einlegen. Auf Grund des regen Bootsverkehrs in und um Potsdam verleiht SUPTrip Boards nur an versierte Paddler. Dafür kann man gleich den passenden Einsteigerkurs buchen, aber auch SUP Race Training, SUP Yoga und die Trendsportart SUP Polo sind im Angebot.

Ruppiner See

Ein möglicher Startplatz für eine SUP-Tour ist nahe der Zugbrücke Altfriesack am Südende des Sees. Altfriesack war ursprünglich ein Fischerdorf. Der mittelalterliche Ortskern liegt auf einer Insel zwischen dem Ruppiner See und dem Bützsee. Von dort geht es immer nordwärts bis zur Fontane-Stadt Neuruppin, wo an der Seepromenade zahlreiche Cafés und Restaurants zu einer Pause einladen.

Hohennauener-Ferchesarer See

Die Wasserwelt im Nordwesten Berlins lässt sich gut bei einem Tagesausflug per SUP Board erkunden. Ein idealer Startpunkt ist am Südufer des Sees beim Restaurant „Fischerhütte & Pension Seeschlösschen“, wo es auch Boards oder Kanus zum Mieten gibt. Von dort aus kann man zum gegenüberliegenden Ufer zu einer Badestelle mit dem kuriosen Namen „Wassersuppe“ paddeln, oder nach Hohennauen, wo man direkt am See im Fischrestaurant mit Steganlage Pause machen kann. Eine Verlängerung der Tour ist nach Ferchesar am Ostufer des Sees möglich. Der als „Perle des Havellandes“ bekannte Ort besitzt zahlreiche Baudenkmäler.

Kanu. Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
Kanu. Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

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