Anders als erwartet

Fotos: Martina Reckermann

Wenn man das Wort fasten hört, denkt man automatisch an einen leeren Magen. Dieses Bild hatte ich auch im Kopf, als ich zum ersten Mal von der basenfasten Kur nach der Wacker Methode® hörte. Dementsprechend bin ich mit gemischten Gefühlen zu meinem „Schnupperfasten“ nach Rügen aufgebrochen.

Während der Anreise hatte ich die ironischen Bemerkungen „hoffentlich verhungerst Du nicht!“ meiner Kollegen und Freunde im Kopf und musste daran denken, dass ich für alle Fälle einen Notfall-Schokoriegel im Gepäck hatte. Ich gebe es zu, ich war skeptisch, trotz aller Infos, die ich sowohl vom Parkhotel Rügen, in dem ich die Kur machen würde, als auch im Internet gesammelt hatte. Leider konnte oder wollte ich ein paar Tage vor meiner Abreise nicht auf Kaffee verzichten. Ein Fehler, den ich in den kommenden Tagen sehr mit Kopfschmerzen bezahlen und bereuen musste. Sonst habe ich es aber nicht bereut, diesen Selbstversuch unternommen zu haben. Im Gegenteil, ich habe mich nicht nur sehr gut aufgehoben gefühlt, sondern war auch positiv überrascht über die basische Küche, die bis auf eine kleine Ausnahme köstlich war und so reichlich, dass ich immer satt geworden bin. Auch die drei anderen Damen, die mit mir gefastet haben (allerdings die regulären sieben Tage) waren begeistert.

Mit viel Liebe zum Detail, Kräutern, die im Hotelgarten wachsen und Kreativität hat die engagierte Basenköchin Daniela Ranze uns dreimal am Tag leckere Köstlichkeiten zubereitet. Dabei stellte sich heraus, dass ich sogar ab und zu auch zuhause basische Elemente einbaue – bisher ohne es zu wissen. Der Unterschied liegt wie so oft im Detail und der Selbsterkenntnis, wie man es in seinen Alltag integrieren kann. Denn theoretisch kann man auch eine Basenfastenkur in den eigenen vier Wänden machen, praktisch braucht man dann aber auch Zeit und Muße. Denn der Körper ist schon etwas geschwächt und braucht Ruhe, wenn er entgiftet. Deshalb hielt sich das Programm während meines Aufenthaltes auch in Grenzen. Was gut war, denn so konnte ich die Massagen, Leberwickel, Heilkreideanwendungen und basischen Wannenbäder richtig genießen. Neben der stellvertretenden Direktorin Christina Gehm und Fränce Plöger vom Spa war sogar der Personalchef Dieter Herkens in die Betreuung der Basenfasten-Gäste involviert und hat mit uns eine Wanderung zum Königstuhl unternommen. Abends bin ich ins Bett gefallen und hatte danach und generell auch nach meinem Aufenthalt das gute Gefühl, etwas für mich und meine Gesundheit getan zu haben. Eine großartige Erfahrung, die ich bestimmt noch einmal wiederholen werde – bis dahin verzichtete ich auf zu viel Salz und noch mehr Süßes, aber nicht auf meinen Kaffee. Wer meine Erfahrungen auch einmal teilen möchte, kann sich bis Anfang April für eine Kur anmelden und dann wieder im Herbst. Näherer Infos finden Sie auf der Website.

www.parkhotel-ruegen.de
www.basenfasten.de

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