Schöne Aussichten

Foto: Jens-Bösenberg

Urbaner geht‘s kaum. Die APARTMENT Bar im 6. Geschoss des Hotels „AMANO Grand Central“ befindet sich vis-à-vis vom Berliner Hauptbahnhof. Tritt man auf den Balkon heraus, hat man nicht nur den Bahnhof im Blick, sondern auch den Reichstag und viele weitere Sehenswürdigkeiten. Erklimmt man die Treppe nach oben, erlebt man ein ganz anderes Gefühlauf der Dachterrasse.

Viel Himmel und die Hochhäuser der Umgebung. Zum Interview schenkt Barchef Johannes „Joe“ Scheidemann ein Glas Rosé namens „Schmetterlinge im Bauch“ ein.

Die beliebtesten Getränke?
In der Woche gehen Whisky Sour und Paloma Moscow Mule besonders gut. Liebhabern, Kennern und auch Neugierigen serviert Joe Scheidemann natürlich gern seinen Lieblingsdrink, einen Old Fashioned.

Das günstigste und das teuerste Getränk?
Wasser gibt es für 3,50 Euro und einen Hennessy Cognac bekommt man für 14 Euro. Doch ist das nicht das Ende der Fahnenstange. Man kann auch eine 6-Liter-Flasche mit Belvedere Wodka für 1.300 Euro bestellen.

Fass- oder Flaschenbier?
Estrella und Pilsner Urquell werden in der Flasche gereicht, außerdem gibt‘s Weihenstephaner Helles und Hefeweizen.

Was zu essen?
Das Restaurant „Le Pierre“ befindet sich im Erdgeschoss des Hotels. Die Gerichte auf der Speisekarte sind französische Küche. Die Speisen können im Restaurant oder im begrünten Innenhof genossen werden.

Betreiber?
Barchef Joe arbeitet seit 15 Jahren in der Gastronomie und im Nachtleben. Die Palette seiner Erfahrungen ist groß: Über Zwischenstationen wie den Club „Felix“ im Adlon-Gebäude und den „Asphalt“-Club sowie einem Restaurant am Kurfürstendamm und dem „Principal“ in der Kreuzberger Oranienstraße gelangte er bis hin zum „60HZ“, einer „Bar mit Clubcharakter“, in der er erstmals Geschäftsführer einer eigenen Bar war. Clubcharakter hat auch seine aktuelle Wirkungsstätte bei Amano.

Konzept?
„Je näher zum Himmel, desto besser die Getränke“, so lautet das Motto auf Deutsch. Wie wäre es mit etwas Urlaubsgefühl direkt am Hauptbahnhof? Obwohl die Bar auch etwas von Nach-Hause-Kommen hat, sie heißt ja nicht ohne Grund APARTMENT. Das Gefühl, sich hier in einer sehr großzügigen Wohnung zu befinden, die man schon immer gerngehabt hätte, kann sich durchaus einstellen. Ob Urlaub oder zuhause, begibt man sich hinaus in den Außenbereich, kann man mit einem Drink in der Hand entspannt zwischen Kakteen auf Hauptbahnhof und Reichstagskuppel schauen. „Wir sind eine beratende Bar“, so Joe, der erzählt, wie gern er und sein Barteam auf die Persönlichkeit der einzelnen Gäste eingehen. „So gibt‘s dann bei der Zweitbestellung den New York Whisky Sour mal mit einem anderen Bourbon.“

Einrichtung?
In der Bar mit den grauen Wänden und dem riesigen Marmortresen wirbeln drei Barkeeper gleichzeitig. Hier finden bis zu 100 Personen Platz, wobei viele auch gern stehen. Auf der Dachterrasse in der 7. Etage würden 120 einen Sitzplatz finden, doch steht man auch hier gern am Tresen. Im Herbst und Winter wird aus dem Sommergarten ein Chalet, das man für Gruppen buchen kann. Die Gäste fühlen sich vom Ambiente her entweder ans Münchner Oktoberfest oder an ihren Skiurlaub erinnert, wenn sie gemeinsam um eine Feuertonne herum stehen, während dazu ein DJ auflegt.

Veranstaltungen?
„Am Wochenende sind wir eher ein Club als eine Bar“, so beschreibt es Joe. Dann finden 21+ Partys verschiedener Veranstalter mit bis zu 600 Gästen (nicht gleichzeitig) statt, bei denen es „nett, tolerant und respektvoll“ zugeht. Los geht‘s um 22 Uhr. Bis gegen 4 Uhr feiert das „typische Berliner Clubpublikum ab 25 Jahre“. Das betreuende Barteam umfasst bis zu zehn Personen, und Sicherheitskräfte am Einlass kommen hinzu.

Musik?
Dienstags, mittwochs und donnerstags geht es in der APARTMENT Bar entspannt zu, dann läuft „loungige Hintergrundmusik“. Am Wochenende läuft vorwiegend Deep House, R&B und Hiphop.

Kundschaft?
„Wir sind keine Hotelbar, in der normalerweise 80 Prozent Hotelgäste sitzen“, stellt Joe klar. Die Mischung der Gäste hängt vom Wochentag und der jeweiligen Saison ab, und was gerade für Veranstaltungen in Berlin stattfinden, also ob Marathonlauf oder Psychologenkongress. International ist das Publikum des Hotels mit israelischen Besitzern, was man an den nicht nur deutsch- und englischsprachigen Gästen erkennt. Und wo gibt es das schon, dass die Altersspanne von sehr jung bis sehr alt reicht. Unter der Woche kommt man ab 18 Jahren in die Bar, in der auch geraucht werden kann. Dank der rund 10 Meter hohen Decken und einer Klimaanlage bemerkt das aber kaum jemand.

Zukunft?
Weiter so tolle Partys am Wochenende und so entspannte und gut frequentierte Barabende in der Woche. Das wünscht sich Johannes Scheidemann für sein Team und die zahlreichen Gäste, auch wenn es für ihn selbst bald „London calling“ heißt, da er in das Hotel AMANO Covent Garden wechselt.

Geöffnet?
Sonntag und Montag sind Ruhetage.

www.amanogroup.de

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