Am 7. Juli 2024 beging die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft, gegründet als „Märkische Scholle“, ihr 100-jähriges Bestehen. Die wechselvolle deutsche Geschichte hat das Unternehmen stets begleitet: Inflation, Wirtschaftskrise, Krieg, Teilung und Wiedervereinigung prägten die Entwicklung. Seit ihrer Gründung verfolgt die STADT UND LAND das Ziel, breiten Bevölkerungsschichten, besonders Menschen mit geringem Einkommen, Wohnraum in Berlin zu bieten.
Der erste Bau von 59 Wohnungen in Wittenau und Britz setzte sich in den Jahren 1928-1930 in Neuenhagen fort, als die Gartenheimsiedlung „Grüner Winkel“ entstand, heute Fallada-Siedlung genannt. Bereits Anfang der 1930er Jahre hatte das Unternehmen rund 2.400 Wohnungen in Groß-Berlin errichtet, darunter in Lichtenberg, Friedrichsfelde, Neuenhagen und Pankow. Auch Einfamilienhäuser in Niederschöneweide und Kleinmachnow gehörten dazu. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren etwa 20 % der Wohnungen zerstört. Durch Enteignung im Osten verblieben der Gesellschaft nur 13 Wohnungen im Westteil Berlins. 1958 wurde die STADT UND LAND mit etwa 10.000 Wohnungen wieder eigenständig. In den 1960er bis 1980er Jahren wurden zahlreiche Siedlungen gebaut und saniert, darunter die John-Locke-Siedlung in Lichtenrade, die Rollberg-Siedlung und die High-Deck-Siedlung in Neukölln. Nach der Wiedervereinigung kam es zur Fusion mit der Wohnungsbaugesellschaft Treptow und zur Sanierung der Bestände. Wichtige Projekte in dieser Zeit waren der Neubau der Siedlung Altglienicke und die Übernahme der WoGeHe
Wohnungsbaugesellschaft Hellersdorf mit rund 20.000 Wohnungen. Die 2000er Jahre standen im Zeichen von Modernisierung und Konsolidierung. Die STADT UND LAND passte sich den schwierigen Marktbedingungen an, die von wirtschaftlicher Stagnation und demografischem Wandel geprägt waren.
Ab 2012 setzte das Unternehmen auf Wachstum, indem es 341 Wohnungen in Neukölln und Tempelhof-Schöneberg erwarb. Der Berliner Wohnungsmarkt wandelte sich: Während in den 2000er Jahren noch ein Überangebot herrschte, überstieg nun die Nachfrage das Angebot. Im Jahr 2024 verfügt die STADT UND LAND über 52.500 Wohnungen, eine Steigerung von etwa 33 % seit 2014. Bis 2033 soll der Bestand auf 56.254 Wohnungen anwachsen, mit einem geplanten Investitionsvolumen von rund 1 Milliarde Euro.
Heute bietet die STADT UND LAND rund 100.000 Menschen ein Zuhause und beschäftigt über 700 Mitarbeiter. Mit sozialer und umweltorientierter Bewirtschaftung der Bestände trägt das Unternehmen zur sozialen Stadtentwicklung und dem Erhalt lebenswerter Kieze bei.